Die abenteuerliche Fusion von GP Racing & MCL 68
Staub, Schlaglöcher, tiefstehende Sonne, der Kampf gegen die Uhr, tanken, reparieren, fahren, reparieren, improvisieren, fahren, fahren, fahren, die Augenlieder werden schwer, wegen der Müdigkeit oder doch wegen dem Sand in den Wimpern….
….und jeder ist sich einig, es ist verrückt, ja so verrückt, dass man sicher wieder antritt.
Ja so sah man das in den 80er Jahren, wenn wiedermal eine Reportage von unseren Rallyehelden Rudi Stohl welcher bei der Safari oder Himalaya Rallye den Werksteams das Fürchten lehrte über den heimischen TV flimmerte.
Freilich wir sind in jedem Bereich weit weit weg von dem was der Held unserer Rallyekindheit vollbrachte, aber auch hier ist das Abenteuer ein Abenteuer, welches mit einer gewissen Verrücktheit verschmilzt.
Die Rede ist vom 11 Stunden Rennen im Dynamite Offroadpark Rappolz, eine Herausforderung für Mensch und Maschine, vor allem weil die Maschinen, also die Gefährte welche eben dort 11 Stunden lang im Kreis getreten werden, nahezu serienmäßig sein müssen!
Dynamitetours rund um Christoph Schmudermayer und Oliver Lappl, hatten wieder eine feine Strecke präpariert.
Vier Volvos, darunter drei mit MCL 68 Beteiligung fusionierten mit dem schier unendlichen Ersatzteilsupport von GP Racing.
Das Team „Die Öchn“ mit Christa und Harald Christoph und den begnadetsten Elchschraubern zwischen Rappolz und Uppsala, Franz Seewald und Michael „Eisenbiaga“ Manhartsberger.
Die Christophs als Tankstellenpächter und die Herren Seewald und Manhartsberger als Globetrotter am LKW, mit Erfahrung von Nowosibirsk bis in die Vereinigten Emirate, eine Kombination welche ihres gleichen sucht…
Das Team GP Racing I mit Georg Gschwandner, Norbert Tomaschek und Ernst Sumsi Sommerbauer, welche gemeinsam Rallyekilometer zweimal um den Erdball aufweisen können, ergänzt um den ansonsten im schweren Gelände unterwegs seienden Gottfried „Gogo“ Öhler.
Das Team „The big family“, der Name ist Programm, Rallyefahrer und Rallyebeifahrer Willi Polesznig und Peter Stark mit ihrem Stammmechanikern Erwin „Grafix“ und Harald „Hatsch“ Grafeneder, waren rallyemäßig schon auf der ganzen Welt unterwegs und auch hier ist Improvisationskunst nicht nur ein Schlagwort!
Das Team „Pikachu Racing Team“ mit Willi und David Eberl sowie Andreas Ratschiller und als moralische Instanz der ganzen Truppe Peter Ratschiller, welcher laut seinem Team doch nur auf „Peda Quatschiller hört(…), waren die Neueinsteiger, quasi die Nesthäkchen!
Willi als Chef seines Teams stellte die GP Racing GmbH vor eine besondere Herausforderung, es sollte unbedingt ein Erstbesitz – Volvo sein, mit welchen man antreten wollte.
Aber auch sowas kann Georg Gschwandner nicht mehr erschüttern, man wurde rasch fündig und kaufte im Auftrag von einem älteren Herren einen wunderschönen Erstbesitz Kombi Volvo, mit Serviceunterlagen dick wie ein wiener Telefonbuch und einem Kilometerstand, der noch nach offenen Garantieleistungen fragen ließ.
Der rührige ältere Herr, begutachtete erleichtert den verladenen Elch, klopfte auf die Türe und meinte, „schön, dass er noch in gute Hände kommt…“
Der schon obligate Le Mans Start läutete am Morgen des 6. August das Abenteuer ein.
Die rührige Ansprache von Rennleiter Christoph Schmudermayer, („ihr gwinnts net am Start“), verhallte teilweise scheinbar ungehört in den schier unendlichen Weiten des Motorsportmekkas….
Die Volvos ordneten sich im Mittelfeld ein und begannen ihr Programm herunterzuspulen.
Taktiert wurde wie in der Formel 1, sah man Andreas „Calimero“ Chadim den Radlader besteigen, richtete man in Erwartung einer Rennunterbrechung im Service alles für einen Fahrerwechsel her.
Man ist sich in der Elchfamilie einig, dass die größte Herausforderung bei solch einer Veranstaltung in der Kunst des Improvisierens und des Miteinander liegt.
Bis auf ein paar abgefallene Auspuffrohre, welche nach Ermahnung des Rennleiters wieder an ihren angestammten Platzt gebracht wurden, verliefen die ersten Stunden entspannend.
Man hatte sogar Zeit, den Nachbarn mit Werkzeug und Worten „hilfreich“ zu Seite zu stehen, als jene ihren „Pornobenz“ massiv in die Wand schmissen, nur um nach längerem Aufenthalt in der Box, dieses Kunststück kurz darauf zu wiederholen(…)
Gegen Mittag, kehrte im Servicebereich der Volvos, so etwas wie der Anflug einer Siesta ein, man philosophierte über das Leben, freilich nur über das benzinverseuchte Leben!
Kurz unterbrochen von Christa Christoph, welche einen Reifen zur Aufgabe zwang.
Mit neuen Gummi zog Christa wieder los.
Als man so philosophierte, kann man auch auf die Notwendigkeit der Unterlagsplanen auf Erdböden zu sprechen.
Franz Seewald kramte aus seiner LKW – Fernreise Zeit eine nicht von der Hand zu weisende Weisheit eines saudischen Tankwarts hervor, ob der Reinlichkeit der dortigen Tankstellen meinte dieser nämlich, „kommt von Erde geht in Erde“(…)
Am Nachmittag kam dann doch hektische Betriebsamkeit in das GP Racing Service.
Zuerst versagte bei Peter Stark der Kilometerzähler, kurze Zeit später riss bei Norbert Tomaschek der Impulsgeber des Tachos an der Hinterachse, jenen wurde aber rasch getauscht.
Ein sensationell fahrender Willi Eberl, war so im Adrenalinrausch, er bemerkte selbst nicht, dass er beim Beschleunigen auf der Startzielgeraden vierspurig unterwegs war.
Mittels „Box Box Box“ wurde Willi an die Box geordert, wo dann mit vereinten Kräften die Zugstreben wieder an ihren Platz gebracht wurden.
Michael Manhartsberger, wurde kurze Zeit später mit abgerissener Hinterachsaufhängung ins Service geschleppt, was in einer Werkstätte wohl einen mehrtägigen Aufenthalt zu Folge gehabt hätte, wurde auch hier in Gemeinschaftsarbeit in geraumer Zeit instand gesetzt.
Der abgebrochene Panhartstab bei Harald Christoph, sei nur vollständigkeitshalber erwähnt, der Fahrer verließ beim Wechsel des selbigen nicht einmal sein Kraftfahrzeug.
Peter Stark, dachte eine Zeit lang, dass Stoßdämpfer und Federn als Aufhängung für die Achse durchaus genügen würden, wurde dann aber doch ob des eigenwilligen Fahrverhaltens in Kurven, ähnlich dem eines Gelenkbusses auf diese kleine Unregelmäßigkeit aufmerksam und brachte so den dahindösenden Grafix-Brothers etwas längere Beschäftigung!
Kleinigkeiten, wie eine kaltstahlverformte Felge von Gogo Öhler, verblassen hier gerade zu.
Traditionell und quasi als Pendant zum Le Mans Start hingen in den letzten 20 Minuten, fast alle schon an und über den Begrenzungen.
Die geneigte Leserschaft erinnert sich noch an den vorhin erwähnten „Erstbesitz Volvo“ der Brüder Eberl…der eine Bruder, nämlich David, setzte den Volvo exakt 6 Minuten vor der Zielflagge massivst in die Betonwand, was auf der A23 eine Totalsperre nach sich gezogen hätte, wurde hier mit dem Retourgang korrigiert.
Harald Christoph zittere bis zuletzt, ob Schlußfahrer Michael Manhartsberger den Elch ins Ziel bringen würde.
Aber der im Hause Christoph bestens und liebevollst vorbereitete Elch hielt, ebenso wie der GP Racing I Volvo seine zweiten 666 Minuten von Rappolz durch und auch der Pokemonvolvo fuhr selbstständig über die Ziellinie.
Es bleibt dem Veranstaltern und allen ins Ziel gekommen Teams nur zu gratulieren.
Für jeden motorsportbegeisterten Neueinsteiger und Fan, welche das Rundherum an Vorbereitungen und Improvisationskunst um wenig Geld von der Pieke auf erlernen möchte, um sich so auf größere Aufgaben einzustellen, bietet die GP Racing GmbH im Zuge des nächsten 11 Stunden Rennen von Rappolz die Gelegenheit dazu.
Anfragen werden gerne entgegen genommen.
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