23. Dezember 2024

GP – Racing GmbH

"Alles aus einer Hand"

Elch Cup – 10 Jahre fliegende Elche in Österreich

Belächelt- bejubelt –  bestaunt

Geneigte Leserschaft, nehmen Sie Platz für eine zeitliche und geschichtliche Reise durch 10 Jahre Rallyesport der anderen Art in Österreich.

Es war im Spätherbst 2005 als Georg Gschwandner in einer deutschen Automobilzeitschrift von einem Volvo Original Cup las.

Eine Website war angegeben, auf welcher auch ein Eintrag des österreichischen Rallyeweltenbummler Karl Rumpler zu lesen war.

Sinngemäß stand da geschrieben, „bei Interesse bitte melden“!

Man vereinbarte einen Termin und der ewige Rallyefan Gschwandner, testete auf Eis und Schnee mit suboptimaler Bereifung rund um die Weingärten Bad Vöslaus den ersten in Österreich aufgebauten Rallyevolvo.

Sofort erkannte Gschwandner, die Möglichkeit sich hierdurch ohne unabsehbaren finanziellen Risiken seinen Traum vom Rallyefahren erfüllen zu können.

Die feinen Unterschiede der verschieden Volvomotorvarianten, welche Dank eines Brandes im Zentrallager von Volvo zu Beginn der 90er Jahre einhergehend mit der Vernichtung vieler Unterlagen, nicht einmal mehr die Händler und Autozubehörgeschäfte selber wissen, kannte man damals freilich auch noch nicht!

Aber Gschwandner wollte seinen Volvo!

Man fütterte also die Ebaysuchmaschine mit „Volvo 740 Benzin“ und erwarb einen Doktorerstbesitzvolvo in Silbergrau mit zwei schweren Mängeln, ein Loch im Endtopf stand zu Buche und rostige Bremsscheiben waren vorhanden um sensationelle 56(!!) Euro!

Premiere feierte Gschwandner gemeinsam mit drei anderen Volvos bei seiner Heimrallye im Triestingtal.

Das Reglement wurde damals aus dem Volvo Original Cup anderer Länder übernommen.

In Schweden, Holland und Deutschland tummelten sich damals bereits bis zu vier Dutzend Volvos der für den Cup zugelassenen Baureihen 240, 740 und 940.

Das Reglement erlaubte ausschließlich Originalteile, freigegeben waren neben der erforderlichen Sicherheitsausrüstung nur ein von Bilstein für den VOC eigens entwickeltes Fahrwerk, eine andere Nockenwelle und ein eigens entwickelter Auspuff!

Ebenso fuhr man damals noch mit Einheitstransporterräder.

Gschwandner erkannte die Zeichen der Zeit und fand in den Rallyevolvos die Möglichkeit ambitionierten Einsteigern auch mit dünneren Portemonnaie sich ihren Traum vom Rallyefahren zu erfüllen.

Freilich der Rallyevolvo ist auf Schotter zu Hause, davon gibt es aber rallyetechnisch in Österreich relativ wenig.

Gschwandner veranstaltete mit seinem Verein aus welchen später seine Firma GP Racing GmbH hervorging Rallyeschnuppertage und die Elche erfreuten sich einer wundersamen Vermehrung.

Auf Kosten der Sicherheit, verabschiedete man sich zu Beginn 2008 vom Gedanken des Volvo Original Cups, die Geburt des Elch Cups quasi.

Im Gegensatz zu anderen Ländern, erhielt man in Österreich ohnedies nie eine materielle Unterstützung vom Importeur und legte fest, Rennbremsbeläge und Rennreifen verwenden zu dürfen.

In die Rallyegeschichtsbücher eingegangen ist die Ausgabe der Triestingtalrallye 2008, mit vier ausländischen und achtzehn heimischen Teams standen zweiundzwanzig Schwedenschiffe am Start.

Generell erregten die Volvos 2008 schon bei ihrer Anreise zu den Rallyes auf zwei bis drei Autotransporten große Aufmerksamkeiten.

Nicht bei jeden Veranstalter waren die Volvos willkommen, manch einer verweigerte ihnen sogar mit abstruser Begründung den Start und meinte sie sein lächerlich und keine Rallyeautos.

Mit dem Wegfall von Schotterrallyes bzw. den Volvos topographisch entgegenkommenden Rallyes, blieben auch immer mehr der vom ersten Meter in Österreich an zu Publikumslieblinge avancierten Rallyevolvos im Stall.

Georg Gschwandner kann mit Stolz behaupten, ohne jemals finanziellen Risiko auch ohne vieler Sponsoren, nächstes Jahr in seine durchgehend zehnte Rallyesaison zu starten.

Befragt zum Geheimnis über die Sympathien des eher ungewöhnlichen Rallyeautos bei den Fans meint Gschwandner:

„Jeder der mit einem Rallyevolvo nennt, weiß das er kein Spitzenergebnis im Gesamtergebnis einfährt, aber wenn mehrere Markenkollegen am Start sind, hat man trotzdem seine sportliche Herausforderung und das Bewusstsein, dass viele Fans bis zum letzten Volvo auf der Sonderprüfung warten und das quer ums Eck getriebene Schwedenschiff mit frenetischen Beifall begrüßen.

Desweitern hat man den den großen Vorteil, sollte der Elch doch einmal die Straße verlassen und in Unzulänglichkeiten, wie Eichen, Zäune, A-Masten oder ähnliches einschlagen, hat man in diesem Auto a. eine unglaubliche Sicherheitsreserve und b. ist man deswegen nicht gleich in Gefahr eines Privatkonkurses, sondern baut die Rallyekomponenten einfach in die nächste Karosse um.

Der Slogan meiner Firma lauter „Wir machen Motorsportträume wahr“ und mit Freude und großen Stolz kann ich behaupten seit 2006, haben rund 30 Männer und Frauen ihre aller erste Rallye in einen meiner Volvos bestritten.

Viele den Rallyesport in Österreich wirklich tief verbundene Menschen, egal ob Veranstalter, Fahrer, Funktionäre oder Journalisten machen sich Gedanken wie man den Rallyesport in Österreich wieder mehr Teilnehmer bescheren kann.

Während eben mache versuchen finanztechnisch von oben herab mit WRC und andern Wundermitteln das Starterfeld zu füllen, versuche ich es eben von unten nach oben, freilich mit optisch vielleicht nicht ganz so attraktiven, aber mit dafür für jeden und jede der oder die es wirklich will leistbaren und bei den Fans um nichts weniger beliebten Autos.

Somit wollen wir eben zum 10-jährigen Jubiläum der Rallyevolvos in Österreich, nächstes Jahr nochmals einen Elch Cup auf die Beine stellen.

Das Reglement ist bereits in Begutachtung und ab 8500€ können Volvos gerne bestellt werden.

Selbstverständlich kann auch jeder seinen Rallyevolvo selber bauen, auch hier stellen wir gerne den Support, wir helfen überall gerne, keiner ist allerdings wie in anderen Cups verpflichtet bei uns zu kaufen.

Gemeinsam mit meinen Partnern MCL 68 und Dynamitetours veranstalten wir auch Theorie- & Praxisrallyeseminare.

Ich habe bereits extrem positive Signale von Rallyeveranstaltern erhalten, klar ist jeder Veranstalter braucht Starter und wenn wir können helfen wir eben gerne und bringen unsere Elche an den Start!

Vielleicht gelingt es uns sogar bei dementsprechenden Interesse und einer Vielzahl von Fahrern einen Cupsponsor zu gewinnen.