Am 29. und 30. September 2006 fand die 28. Auflage der Steiermark Rallye im Raum Admont statt. Nach dem zeitlich begründeten Ausstieg von Co-Pilotin Nina Scheibenpflug, fand sich Alexandra Koptis am heißen Sitz ein. Für sie war es in zweifacher Hinsicht ein besonderer Tag:
erstens war es ihre erste Rallye überhaupt und zweitens feierte sie am Samstag Geburtstag. Da das Umfeld des Volvo Rallye Team Triestingtal eine Geburtstagsüberraschung auf der Zielrampe vorbereitet hatte, war Ankommen Pflicht.
Den Ergeiz von Alexandra konnte man bereits eine Woche vor der Rallye beim erstellen des Schriebs erkennen. Alles musste noch einmal und noch einmal abgefahren, korrigiert und wieder abgefahren werden, so das am Ende ca. 550km am Tacho standen. Diese Topvorbereitung spiegelte sich im Erfolg de gefahrenen SP Zeiten wieder, bis auf die Sonderprüfung Kaiserau, hatte man die beiden anderen Volvos anfänglich im Griff.
Auf der SP Kaiserau mit ihrem langen Bergauf-Passagen, musste man sich offenbar leistungstechnisch den Volvo Orange Team Stachl/Hadinger geschlagen geben. Dafür fuhr man auf der dritten SP mit den Messer zwischen den Zähnen und konnte wieder 8 Sekunden gut machen.
Nach der Neutralisation der SP4 auf Grund eines in einer Brücke quer parkenden Audi Quattro, verwirrten alle die fiktiven Zeiten die man bekam. Plötzlich führten in der VOC Klasse Gschwandner/Kopits über eine Minute vor Stachl/Hadinger. Stachl vermutete anfänglich eine Strafzeit wegen Frühstart.
Auf der SP Kaiserau II verlor man wie gewohnt wieder etwas Zeit, die man sogleich auf der darauffolgenden SP wieder gut machte. Als es dann am Nachmittag auf der SP Tregelwang regnete, wog sich das VRTT ob der über eine Minute Vorsprung in Sicherheit und fuhr verhalten um 20sek langsamer als Stachl/Hadinger. Das große Staunen begann, als man auf Kaiserau III ohne ersichtlichen Fehler über 15 Sekunden auf Stachl/Hadinger verlor. Erst später sollte feststehen, dass der Motor da schon im Sterben lag.
Also ritt man auf der nächsten SP volle Attacke, um dort wie gewohnt wieder Zeit gut zu machen. Kurz vor dem Ziel, kam dann in völliger Coolness, als wäre sie schon Jahre im Beifahrergeschäft folgende Ansage von Alexandra: „Rechts 2 50 links 3 – Georg da rauchts unten-50 Rechts 4….“. Man fuhr die SP zu Ende, und stellte dann fest das der Motor überhitzt war. Vor dem Start der nächsten SP, versuchte man noch kurze Ursachenforschung, was jedoch zu keinem Ergebnis führte.
Auf der 2. Runde der SP Hall II, verabschiedete sich dann das Aggregat des Schwedenbombers mit viel weißem Rauch, just an einer Stelle an der sich einige Clubmitglieder zum Zuschauen eingefunden hatten. Somit lernte das VRTT auch einmal, was es bedeutet auszuscheiden. Georg Gschwandner nahm es gelassen, „Lieber als Klassenführender technisch ausfallen als als dritter im Graben landen“.
Da die Rallye Leiben am darauffolgenden Wochenende stattfand, kam nun leichter Stress auf. Man hatte einen der beiden Volvos für Leiben an einen Newcomer vermietet. Doch der Motorschaden, der wie sich herausstellte seinen Ursprung in einer defekten Wasserpumpe nahm, brachte alle Planungen durcheinander. Man konnte nicht wie geplant einen zweiten Wagen fertig bauen, oberste Priorität hatte nun einen Motor für den Kundenvolvo zu organisieren und einzubauen.
Da ein neues Aggregat erst Dienstag durch tatkräftige Unterstützung von VOC Fahrer Thomas Steinmayer aufgetrieben werden konnte und VRTT Chefmechaniker Herwig Vondracek beruflich zeitlich eingeschränkt war, bediente man sich zur Fertigstellung der Aggregatverpflanzung abermals des technischen Support von Andreas Bayer und seinen Zauberlehrling. Pünktlich zur Abholung am Donnerstag Abend war der Motor fertig. Bei einer von Andreas Bayer und Georg Gschwandner durchgeführten letzten Probefahrt, flog ihnen auf Grund eines Aufhängungsschadens praktisch die komplette Hinterachse um die Ohren. Also zurück in die Werkstatt und anstelle zu resignieren, legten sich Andreas Bayer und sein Zauberlehrling bis 1 Uhr morgens unters Auto um ein Antreten des Volvos in Leiben zu sichern.
Nochmals herzlichen Dank für diese Leistung an das Team Bayer. Ohne den Zusammenhalt der VOC Truppe und des Team Bayer, wäre Leiben für keinen der beiden Volvos des VRTT möglich gewesen.
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