22. Dezember 2024

GP – Racing GmbH

"Alles aus einer Hand"

GP Racing Waldviertel Rallye 2016

Volvos minimaler Einsatz – maximaler Spaß

Da wo man sich am wohlsten fühlt, nämlich auf Schotter wollte man die Saison beenden.

Die Wettervorhersagen waren düster, diese Düsterheit zauberte aber ein Lächeln in die Gesichter der Volvopiloten Norbert Tomaschek und Georg Gschwandner, denn je schlechter die Straßen desto Volvo!

Auf Sonderprüfung eins war man wie ein Großteil des Feldes hie und da neben der Straße, ließ aber trotzdem wesentlich stärkere und fallweise mit vier angetriebenes Rädern ausgestatte Fahrzeuge hinter sich.

Tomaschek war wohl auf dieser Sonderprüfung in Summe 15 Sekunden weniger neben der Strecke als Gschwandner

Leider fuhren die Volvos die Sonderprüfungen im VAZ nicht direkt gegeneinander, denn man hätte sie bei der Ziel Durchfahrt mit dem sprichwörtlichen Handtuch, respektive wegen der Größe des Schwedenstahls mit einer Plane zudecken können, so marginal waren die Zeitunterschiede, einmal war Tomaschek, einmal Gschwandner um einen Wimpernschlag schneller.

Gschwandner freute sich besonders auf die erste Sonderprüfung des Samstag, Kronsegg – Gföhl ist einfach Volvoland.

Tomaschek wurde noch in die Sonderprüfung gestartet und musste seinen gelben Volvo, liebevoll „Postkastl“ getauft, an einen auf dem Dach liegenden Konkurrenten im Schritttempo vorbei manövrieren, Gschwandner wurde 4 Sekunden vor dem Start abgewunken und musste die Alternativroute wählen.

Da auch SP 6 neutralisiert wurde, kam man nach Regrouping und Service wiederum nach Kronsegg.

Tomaschek startete genau vor Gschwandner, in einer Rechts 2 verließ das Postkastl allerdings die Strecke und rutschte 4m unter das Straßenniveau, ohne irgendetwas zu treffen.

Der Volvo machte Anstalten sich auf die Fahrerseite zu legen, kippte aber dann doch wieder auf alle Vieren und kam in extremer Schräglage zu stehen.

Als der eine Minute später gestartete Gschwandner an der Stelle vorbeikam, war Tomaschek schon samt OK Schild den Hang empor geklettert, Beifahrer Andreas Schmiedberger, öffnete die Beifahrertür nun tatsächlich wie bei einem Panzer die Luke, nämlich fast senkrecht gen Himmel.

Somit wurde das Volofamilienduell jäh beendet.

Norbert Tomaschek zog ein nüchternes Resümee des Wochenendes:“ das war das Wochenende des Wartens, am Freitag eine Sonderprüfung gefahren, dann warten, warten, warten und dann wieder eine Minute Sonderprüfungsgahrzeit und Samstag warten warten warten auf den Traktor.“

Gschwandner bemühte sich den restlichen Samstag, die richtige Mischung aus publikumswirksamer Quertreiberei und doch auf der Straße bleiben zu finden.

Gschwandner:“ das war gar nicht so leicht, wie man ja an den zahlreichen Ausfällen sehen konnte, insbesondere der zweite Durchgang der Sonderprüfung Wolfshoferamt, erinnerte mich stark an Wien, nirgendwo war ein Parkplatz frei(…)“

Die beiden Langenloisdurchgänge waren für den großen Volvo fallweise etwas eng, machten aber mächtig Spaß, Manhartsberg konnte im Renntempo nur im letzten Durchgang befahren werden, da man im ersten Durchgang wegen eines Rettungseinsatz neutralisiert wurde.

Gschwandner Endresümee :“ Helmut Schöpf, hat wieder eine tolle Rallye organisiert, schade waren die viele Neutralisationen, aber wenn sie aus Sicherheitsrelevanten Gründen stattfinden, muss man das akzeptieren, Sicherheit geht vor!

Schlussendlich belegten die Volvos von Gschwandner in der Jahreswertung des historischen Rallyepokals der OSK (jetzt AMF) die Plätze zwei und drei.

Gschwandner, „dieser Umstand freut uns besonders, weil es zeigt, dass man auch mit geringen finanziellen Aufwand und einen großen Funfaktor Erfolge erzielen kann.“

Man muss allerdings sagen ERZIELEN KONNTE, denn aus unerfindlichen Gründen wurde der Meisterschaftstext der AMF für 2017 bezogen auf den historischen Rallyepokal komplett abgeändert.

Die Punktewertung sieht jetzt nur mehr, gleich wie in der historischen Staatsmeisterschaft Punkte nach Gesamtergebnis vor und auch die Fahrzeuge der Periode J 1982 bis 1990, müssen sich nun den Anhang K unterwerfen, was Änderungen im Aufbau der Fahrzeuge zu Folge hat, Stichwort, Ventil zu Treibstoffprobenentnahme und einiges mehr.

Es bleibt zu hoffen das diese Änderungen, für welche auch nach mehrmaligen Nachfragen weder ein Anlassfall noch eine sonstige Begründung zu erfahren war, nicht zu einer weiteren Ausdünnung des historischen Starterfeldes führen wird(…)