22. Dezember 2024

GP – Racing GmbH

"Alles aus einer Hand"

Schneebergland Rallye 2016

Norbert Tomaschek / Andreas Schmiedberger Volvo 740 16V

Hoch mit dem gelben Wagen

Es gibt wohl verschiedenste Herangehensweisen an einen österreichischen Rallyestaatsmeisterschaftslauf, wiewohl ja auch die Interessen, die Erwartungen und die budgetäre Grundfestung der Teams unterschiedlicher nicht sein können.

Wenn man sich dann wie im Falle von Tomaschek / Schmiedberger, an das Unternehmen Schneeberglandrallye mit einem Volvo 740 16V heranmacht, ist klar was man erreichen will, nämlich den ultimativen Spaßfaktor im Cockpit und die Herzen der Zuseher, vorweg beides gelang fabulös.

Man startete zusammen mit einem Mercedes 190 im HRP (=historischer Rallyepokal-ja auch dieser war bei der Schneeberglandrallye ausgeschrieben).

Den Mercedes hatte man jederzeit unter Kontrolle.

Der Spaß und die sportliche Einstellung war es, die im ersten Service, Gedanken an eine Aufgabe ob der Sinnlosigkeit ob des Zustandes mancher Streckenabschnitte gleich wieder im Keim ersticken ließen.

Der lange schwere gelbe Wagen war es auch, die den Hobbyrallyehistorikern und Rallyekindern der 80er Jahre, welche damals nach WM Rallyes sämtliche Register zogen, um sich an so machen Montagen die Kultsendung Sport am Montag, mit den nicht minder kulturell wertvollen Reportagen eines Herrn Peter Klein im elterlichen  Röhrentvgerät ansehen zu können, unweigerlich Parallelen an einen der Größten der damaligen Zeit erinnerten.

So wie Norbert Tomaschek den Zustand der Strecke schilderte, tat das schon anno 1987 ein anderer.

Die eben Genannten, werden spätestens jetzt den Sager von Walter Röhrl im Zuge der Safari 1987 mit nämlich auch einen langen schweren gelben Wagen im inneren Gehörgang wiederfinden.

„Du foast ewig mit zwahundat grod aus, oda mitn ersten Gong über soiche Stana, woas tua i Rindviech do“,….

Die „Zwahundat“ konnte die Schneeberglandrallye zwar nicht bieten, aber die „großen Stana“ welche die Allradmeute ausgrub und speziell die in kürzester Zeit auf den neu aufgeschütteten Straßen entstandenen Spurrillen, werden wohl ähnlich derer gewesen sein, welche de Unmutsäußerungen von Röhrl zu einer Coverstory für Norbert Tomaschek machten….

Tomaschek meinte, „wir waren als vorletztes Auto quasi der Gräder, wir fuhren fast nur auf den Rutschblech und schoben die Rillen fallweise wieder zu, aber durch das Bedenken welches Raimund (Anm. Baumschlager) äußerte, bezüglich der Befahrbarkeit, waren unsere „Bemühungen“ wohl zu wenig“!

Äußert ein Spitzenfahrer Unmut über die Strecke, fragt man sich, was muss sich das Hinterfeld eigentlich denken.

Dieses  Problem gib es aber nicht nur bei der Schneeberglandrallye, es gab auch bei stärkeren Regenfällen in der jüngeren Vergangenheit Bedenken im Spitzenfeld, welche gar zu einer Neutralisation von Sonderprüfungen führten, das Hinterfeld wird in solchen Fällen eher weniger befragt!

Zurück zur Schneeberglandrallye und den weiteren Auftritt Tomascheks.

Irgendwo befreite sich zwanglos der Endtopf vom Rest der Schalldämpferanlage, was den Volvo zu einen inferioren Sound verhalf, alerdings auch Beifahrer Schmiedberger zu massiven Dezibelanhebung seiner Ansage zwang.

Netterweise brachte der Schlusswagen das Utensil ins Service zurück.

Auch ein Vorteil des Auftritts mit dem Volvo, ein Endtopf made in Sweden ist wohl leichter seinen Besitzer zuzuordnen, als der x-te Endtopf, made in Japan(…)

Schlussendlich fuhr man einen sicheren Klassensieg nach Hause und bewies abgesehen von einem Endtopf, die Zuverlässigkeit eines Rallyewagens mit Kult-und Spaßfaktor zu einem Minibudget.