22. Dezember 2024

GP – Racing GmbH

"Alles aus einer Hand"

Schotter Rallye Cup 2012

Im Zeichen der Premieren                        

Im ungarischen Bük stieg der erste von fünf Läufen zum neuen Schotter Rallye Cup, der in Österreich und Ungarn ausgetragen wird.

Einige Wochen vor dem Event kam die lang ersehnte Ausschreibung des Schotter Cups, den unsere ungarischen Nachbarn gemeinsam mit Beppo Harrach und Helmut Schöpf organisieren.

Der Lauf in Bük sollte nun also die Premiere für diesen neuartigen Cup sein, der ein MUSS für jeden Schotterrallyefan sein sollte. Leider haben sich bis dato trotzdem nur vier österreichische Teams dafür gemeldet.

Da der Stammbeifahrer von Georg Gschwandner, Manfred Cerny, zumindest bei der Besichtigungszeit beruflich verhindert war, musste man nach Ersatz Ausschau halten. Und fand ihn prompt – in Cernys Tochter Karin.

Nun gäbe es natürlich Eltern, die dem Töchterchen mit Nachdruck näher brächten, dass es sich nicht schicke, mit geringfügig erhöhter Geschwindigkeit auf losem Geläuf durch den Wald zu reisen. Allerdings: Wenn in diesem Reisemobil normalerweise der Herr Papa den Ton angibt, ist es um die Gegenargumentation eher schlecht bestellt und so versuchte man es erst gar nicht, sondern war sogar vor Ort, um Tochter Karin bei ihrer Premiere moralisch beizustehen.

Da die Volvoszene in Österreich zur Zeit ein wenig stagniert, hatte man keine wirklichen Gegner, so versuchte man sich im Zahlenspiel und war mächtig stolz darauf, auf die zahlreichen wesentlich stärker motorisierten und größtenteils mit Allradantrieb ausgestatteten Konkurrenten, pro Kilometer gerechnet, nicht allzu viel Zeit eingebüßt zu haben..

Es war eine Schotterrallye der flotten Art, bei der die erreichten Durchschnittsgeschwindigkeiten der Spitzenfahrer den offiziellen Rallyebeobachtern in Österreich die Scharmesröte ins Gesicht treiben würde.

Wenn schon der nicht gerade übermotorisierte Rallyevolvo mit 185 km/h der Ansage der Beifahrerin „1000 Übersicht, bremsen für Schikane links rechts“ folgen musste…

Die Sonderprüfungen des ersten Tages wurden problemlos absolviert und auf der abschließenden Superstage, die auf einem asphaltierten Parkplatz vor hunderten Zuschauern zwischen ein paar Reifen stattfand, driftete der Elch sich in die Herzen der ungarischen Fans.



Damit es am nächsten Tag eine interessante, zumindest am Beginn nicht allzu staubige Angelegenheit wurde, drehten die Veranstalter über Nacht die Dusche auf und ließen es bis Mitternacht aus Kübeln schütten. Dementsprechend selektiv präsentierten sich die Sonderprüfungen des nächsten Vormittages.

Ein Blick auf den Zwischenstand im Mittagsregrouping bescherte den ersten Platz in der Klasse und den zweiten in der dementsprechenden Klasse des Eingangs erwähnten Schottercups.

Motiviert ging man in den Nachmittag, auf der drittletzten Sonderprüfung fuhr man eigentlich ohne Druck und im Prinzip die selbe Linie wie bei den Durchgängen davor.

Auch eine Links 2 wurde wie beim ersten Mal durchfahren, wohl motiviert durch die zahlreichen Zuschauer, pendelte man wie gewohnt das Schwedenschiff gegen die Fahrtrichtung der Kurve an, um dann mit Schwung und unter zur Hilfenahme eines kleinen Eingriffs der Handbremse, völlig quer durch die Kurve zu driften.

Meist hörte man in diesem Moment den Motor kaum, da dieser durch das Vooooooooooolvoooo der Ungarn übertönt wurde.

Doch diesmal berührte man mit dem quergestellten Heck ganz leicht das aussenstehende Gebüsch, es fielen nicht einmal Blätter bei diesem Drift ab.

Doch scheinbar stand zwischen diesen Sträuchern ein mutierter Titanstrauch, denn plötzlich wurde die gewohnte Geräuschkulisse durch einen Schlag unterbrochen, der Schlimmes vermuten ließ auf den Vorwärtsdrang des Volvo aber keinen negativen Effekt hatte.


Ob des fehlenden Innenspiegel und eingeschränkter Bewegungsfreiheit dank HANS blieb der „Pumperer“ vorerst ein Rätsel. Doch als sich der Fahrer am Stop abschnallte und umdrehte, lächelte ihm der Zeitnehmer durch ein großes Loch entgegen, das sich dort befand, wo einst die C-Säule und das hintere Dreiecksfenster ihren Platz hatten.

Zeit hat der Einschlag – in was auch immer – keine gekostet, im Gegenteil, man war sogar schneller als in den vorigen Durchgängen.

Die Sorge, zum Start der letzten beiden Sonderprüfungen nicht zugelassen zu werden, blieb zum Glück unberechtigt und nach Absolvierung der letzten beiden Sonderprüfungen hatte man sowohl den ersten Platz in der Klasse Historisch inne, wie auch den zweiten Platz im Schottercup der Klasse H.